Motivgestaltung

03
Mrz

Viele Hobby-Fotografen kommt das sehr bekannt vor: Von dem eben noch so tollen Motiv ist nach Betätigen des Auslösers der Kamera nicht mehr viel übrig geblieben. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Landschaft, ein Gebäude oder ein Stillleben handelt. Am heimischen Computer versprühen die Fotos nicht mehr den Reiz, den sie noch vor der Aufnahme hatten. Viele Fotografen sind davon so genervt, dass sie die Kamera für immer beiseite legen wollen. Doch was kann man dagegen unternehmen, damit es gar nicht erst soweit kommt?

Wir müssen bei der Motivgestaltung die Grundlagen der Bildgestaltung berücksichtigen, wie beispielsweise Spannung im Bild erzeugen, die richtige Perspektive auswählen oder die richtige Gewichtung der Motive. Wenn diese Grundlagen beherrscht werden, dann entwickeln Sie ein Gespür für die richtige Motivgestaltung.

Marienkäfer perfekt eingefangen

Spannung ins Bild bringen

Man sollte das Hauptmotiv nicht in der Bildmitte platzieren, um die Spannung auf den eigenen Fotos zu erhöhen. Bevor man den Auslöser betätigt, sollte man sich über die Anordnung der Elemente im Bild Gedanken machen. Motive, die sich in der Mitte des Bildes befinden sind eher ruhig und ausgeglichen, was aber auch Langweile erzeugen kann. Das wollen wir aber nicht erreichen.

Die Drittel Regel

Man sollte nach der sogenannten „Drittel-Regel“ das Hauptmotiv von der Bildmitte lösen. Fotos die nach der Drittel-Regel geschossen wurden, haben eine sehr harmonische Ausstrahlung. Man sollte das Bild in 9 gleichgroße Rechtecke unterteilen, um die Drittel-Regel auch umzusetzen. Das Hauptmotiv können Sie nun an einer der Ecken des mittleren Rechteckes setzen. Bei den meisten Fotoapparaten kann man ein solches Rechteck auf den Monitor oder den Sucher einblenden lassen. So lässt sich das Motiv noch einfacher platzieren.

Weniger ist manchmal mehr

So viele Elemente wie möglich auf einem Bild zu bringen ist oftmals ein häufiger Grund, dass die Fotos emotionslos wirken. Schauen Sie vorher welche Motive Ihnen wichtig sind und geben Sie dem Betrachter die Möglichkeit, die Details zu erkennen, die Ihnen besonders am Herzen lagen. Befinden sich zuviele Motive auf einem Foto, so wirkt das Bild unentschlossen und Sie irritieren den Betrachter. Bei Menschen in der Natur reicht es vollkommen aus, wenn man den Oberkörper ablichtet. Durch Verändern der Tiefenschärfe kann alternativ auch das Hauptmotiv vom Hintergrund oder anderen Motiven freigestellt werden.

Die richtige Perspektive

Fotografien wirken wesentlich interessanter, wenn sie aus Blickwinkeln geschossen wurden, die der Betrachter nicht kennt. Deutlich imposanter wirken beispielsweise die Bilder wenn sie aus der Froschperspektive fotografiert sind. Das gilt natürlich auch für die Vogelperspektive. Durch das Wechseln der Perspektive wird aus der Fotografie eine Art Kunstform, die den Betrachter fasziniert.

Strukturen im Bild zur Orientierung

Der Betrachter eines Bildes sucht gerne nach Strukturen, an denen er sich auch orientieren kann. Dinge wie Linien, an denen sich der Blick leiten lassen kann, eigenen sich hierfür besonders gut. Dieser Aspekt ist besonders in der Landschaftsfotografie wichtig, da es hier kein Hauptmotiv auf dem Foto gibt. Zäune, Bäume oder auch Straßen sind für die Landschaftsfotografie besonders gut geeignet, da sie Ruhe durch die Struktur ins Bild bringen.

Lichtverhältnisse

Die Farben der Fotos, wie bei Häuser und Landschaftsaufnahmen sehen zu den verschiedenen Tageszeiten immer anders aus. Vermeiden Sie die Bilder zu knipsen, wenn die Sonne beispielsweise am höchsten steht, da die Bilder dann nur noch grell und farblos wirken (Gegenlicht). Sind die Bilder stattdessen morgens aufgenommen worden, sind die Farben satter, kräftiger und vor allem lebendiger. Am Abend bekommen die Fotos einen weichen und warmen Farbtouch. Kommen Sie also zu den verschiedenen Tageszeiten zu dem Ort, den Sie fotografieren wollen und machen Sie ruhig mehrere Bilder.

Fazit

Wenn Sie die genannten Punkte bei der Motivgestaltung berücksichtigen, dann werden Sie nicht nur interessante Fotos machen, sondern auch in Ihrer Motiv- und Perspektivwahl kreativer sein.