Retroring / Umkehrring

26
Mai

Der Retroring wird insbesondere für die Makrofotografie eingesetzt, der auch als Umkehrring oder Retroadapter bekannt ist. Dieser Adapter ermöglicht es, ein Objektiv umgekehrt an einer Kamera zu befestigen. Der Retroring wird meist in Kombination mit Zwischenringen oder einem Balgengerät verwendet, um dem Objekt zur Kamera einen festen oder einstellbaren Abstand zu ermöglichen. Diesen Ring zu montieren wird als sinnvoll erachtet, da das Abbild des Objektes stark vergrößert wird.

Wie funktioniert der Retroring?

Die Schärfeebene befindet sich bei einem Objekt näher an der Hinterlinse, weil die Film- und Sensorebene in der Regel näher am Objektiv liegt. Beim Fokussieren eines Objektives wird in der Normalstellung die Schärfeebene verschoben, bis diese die gewünschte Entfernung erreicht hat. Man kann ein Objekt größer abbilden, da es jetzt näher an der Frontlinse liegt. Es ist daher sinnvoll das Objekt zu drehen, was qualitativ einen großen Unterschied macht. In der normalen Position des Objektives würden die Verzerrungen bzw. Abbildungsfehler größer sein als bei der Retrostellung.

Weitere Glaselemente werden bei der Verwendung von Nahlinsen in den Lichtgang eingefügt, was aber das Bild verschlechtern kann. Der Retroring ist daher von Vorteil, da hier keine Glaselemente die Lichtgänge behindern.

Normalobjektive, Teleobjektive und Weitwinkelobjekte unterscheiden sich in ihrem Bildwinkel, der durch die Brennweite maßgeblich eingeschränkt ist. Das Objekt wird dementsprechend größer oder kleiner dargestellt, da nun der vorherige Aufnahmewinkel des Objektives auf den Film zeigt. Die letzte Linse ist bei den Weitwinkelobjektiven ebenfalls näher an der Filmebene als bei den Teleobjektiven. Und das, obwohl das Objekt bei Teleobjektiven weiter von der Linse wegsteht als bei Weitwinkelobjektiven. Das lässt nur einen Schluss zu, dass mit einem Weitwinkelobjektiv das Objekt weitaus größer dargestellt werden kann, als mit einem Teleobjektiv.

Die Nutzung eines Balgengerätes

Mit Hilfe des Balgengerätes (gestreckte Kamera) vergrößert sich die Fläche auf der Film- bzw. Sensorebene, wenn man das Objekt von der Kamera weg bewegt. Das Resultat ist, dass sich die Abbildung des Objektes auf der Film- bzw. Sensorebene vergrößert. Fazit: Man kann mit einem Balgengerät oder einem Zwischenring wesentlich größere Abbildungsmaßstäbe als in der Normalstellung erhalten.

Was ist so besonders am Retroring?

Da im Fall der umgekehrten Objektivbefestigungen die elektronischen und mechanischen Betätigungen zwischen Kamera und Objektiv nicht mehr klappen, wird der Retroring um einen weiteren Ring ergänzt. Mittels genuteter Wellen oder Kabelverbindung ist es nun möglich, die Funktionalitäten zwischen Kamera und Objektiv zu schaffen. Wegen der eingeschränkten Helligkeit und der im Nahbereich heiklen Fokussierung empfiehlt sich ein Aufbau von Kamera, Balgengerät, Retroring und Objektiv auf einem Stativ.